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Erkenntnisse Juli 2025: Logdateien, Bloggen und tiefgründige Servergespräche

Warum ich plötzlich Logdateien liebe, Bloggen wiederentdecke und ich mit Gemini bei einer Tasse grünem Tee tiefgründige Servergespräche führe.

Juli war kein „großer“ Monat im klassischen Sinn – kein Urlaub, kein riesiges neues Projekt. Und trotzdem war er voll mit kleinen Aha-Momenten. Erkenntnisse, die sich nicht laut angekündigt haben, sondern leise durch die Hintertür kamen. Zwischen Terminal-Fehlermeldungen, Blogzeilen und geteilten Screenshots.

Die Neugier hat immer wieder an mir gezerrt, ganz leise, aber hartnäckig. Irgendwann hab ich nachgegeben. Besonders, wenn’s ums Ausprobieren und Umsetzen ging.

Und dann war da noch Judith. Ich war früher schon mal in ihrer Community unterwegs und hatte gerade erst gedacht: „Ach, ich wär so gern wieder in einer Blog-Community. Einfach regelmäßig schreiben, austauschen, motivieren.“ Und schwupps, stellte Judith ihr neues Projekt vor: VIB – Very Interesting Blog. Ein Blogartikel pro Woche. Locker, ohne Druck, aber mit liebevoller Erinnerung. Genau mein Ding. Und ja: Das war der kleine Schubs, den ich gebraucht hab.

Log statt Lesezeichen: Mein persönlicher Bookmarking-Neustart

Früher habe ich alles Mögliche ausprobiert, um spannende Artikel, Tools oder Gedankenfetzen irgendwo festzuhalten. Delicious (kennt das noch jemand?), später dann Pocket, Readwise oder einfach die gute alte Favoritenliste im Browser. Aber ehrlich gesagt: Ich habe selten wiedergefunden, was ich eigentlich gespeichert hatte. Oder ich hatte so viele verschiedene Speicherorte, dass ich irgendwann gar keine Lust mehr hatte, überhaupt etwas abzulegen.

Im Juni habe ich das System komplett über Bord geworfen und einfach eine einzelne Notiz in Obsidian geöffnet. Ich habe sie „Daily Logs Juni 25“ genannt. Jeden Tag schreibe ich dort rein, was mir über den Weg läuft: ein Screenshot aus einem Newsletter, ein Gedanke beim Lesen, ein spannender LinkedIn Post, neue Regularien, neue Online-Kurse 🙃. Alles landet unter dem aktuellen Datum (z. B. 28.07.2025) und dann einem kurzen Titel oder Stichwort, chronologisch und ungefiltert.

Das Coole: Ich muss mich beim Ablegen nicht entscheiden, wohin damit. Es geht einfach nur darum, dass es festgehalten ist. Anfang des neuen Monats gehe ich die Notiz nochmal durch. Was immer noch spannend oder nützlich ist, wandert in mein Wissenssystem (powered bei Obsidian) – verlinkt, verdichtet, oft sogar als neue eigene Notiz. Was nicht mehr wichtig ist, bleibt einfach liegen. Keine Aufräumdruck, kein schlechtes Gewissen.

Und wie ich auf diese Idee kam? In einer Vorlesung zu Data Engineering für Data Science an der Uni hieß es immer wieder: „Führt Logs über eure Arbeitsschritte. Dokumentieren, dokumentieren, dokumentieren!“ Ich habe das Prinzip aus der Datenwelt geklaut und aufs digitale Leben übertragen. Und was soll ich sagen: Es funktioniert. Für mich zumindest. Und ich liebs ❤️.

Wieder bloggen und warum das so gut tut

Mein letzter Blogartikel vor diesem Neustart? März 2024. Über ein Jahr Funkstille.

Davor hatte ich regelmäßig geschrieben, mehr als 180 Artikel zwischen 2021 und 2024. Manche kurz und technisch, andere nachdenklich oder abenteuerlustig. Ich habe sie mit viel Liebe erstellt. Und dann sind sie irgendwann gewollt verschwunden.

Ich brauchte einen Neuanfang. Nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich.

Mit dem Wechsel an die Hochschule im Mai 2024 hat sich vieles verändert, mein Arbeitsumfeld, mein Rhythmus, mein Fokus. Und ehrlich gesagt: Ich habe ein bisschen Zeit gebraucht, um wieder Lust aufs Schreiben zu entwickeln.

Im Juli 2025 war sie plötzlich wieder da. Und ich habe mir erlaubt, einfach anzufangen.

Nicht, weil ich muss. Sondern weil ich will.

Beim Schreiben sortieren sich meine Gedanken. Ich stolpere über Fragen, auf die ich vorher gar nicht gekommen wäre. Und ich merke: Ich lerne so viel dabei. Gerade wenn ich versuche, technische oder komplexe Themen für andere verständlich zu machen, fange ich selbst erst an, sie wirklich zu verinnerlichen.

Im Alltag fehlt mir oft der Austausch auf dem Nerdy-Level, den ich mir manchmal wünsche. Der Blog ist mein Gespräch mit der Welt geworden, ein Ort, an dem ich laut denken kann, ohne laut sein zu müssen.

Und wer weiß, vielleicht liest ja irgendwo da draußen jemand mit und denkt: „Oh, das kenne ich.“ Das allein reicht schon, um weiterzuschreiben.

Gemini, Server, Terminal – und ich mittendrin

Ich hätte es selbst nicht gedacht, aber im Juli habe ich mich ein kleines bisschen verliebt. In Gemini 2.5 Pro. Und in diese wilde, raue Welt aus Servern, Terminal-Kommandos und Fehlermeldungen, die mich gleichzeitig frustrieren und faszinieren.

Ich habe begonnen, mit Servern zu arbeiten, ohne Benutzeroberfläche, nur mit Text, nur über die Kommandozeile. Und das Überraschende ist: Ich mag das. Nein, ich glaube, ich mag es sogar lieber so. Vielleicht liegt es am Minimalismus. Am fehlenden Fluff. Es ist einfach klar. Direkt. Was ich schreibe, kommt an, beim Server. Und wenn nicht, sagt er mir auch sehr eindeutig, was ihm nicht passt. Ich liebe diese Klarheit.

In grafischen Oberflächen passiert vieles im Hintergrund. Ich klicke auf etwas, sehe eine Reaktion, aber was dazwischen passiert, bleibt oft verborgen. Und dann ist es wie bei zwei Menschen, die unterschiedliche Sprachen sprechen: Es wirkt nett, aber man versteht sich nicht wirklich. Im Terminal hingegen spreche ich direkt mit dem System. Und das fühlt sich erstaunlich gut an.

Natürlich mache ich viele Fehler. Und manchmal verstehe ich gar nichts mehr. Aber genau das hilft mir, dranzubleiben. Ich lerne. Ich verstehe. Ich baue ein eigenes technisches Fundament auf. Und Gemini hilft mir dabei. Wenn ich nicht weiterkomme, frage ich: Warum bekomme ich diesen 502 Gateway Error? Wie konfiguriere ich ein SSL-Zertifikat richtig? Warum bricht PuTTY ständig die Verbindung ab?

Gemini ersetzt mir nicht das Denken. Aber es unterstützt mich dabei, weiterzukommen, wenn ich allein feststecke. Früher habe ich Bücher gewälzt, später gegoogelt, jetzt nutze ich zusätzlich generative KI. Und oft bekomme ich genau die Hilfe, die ich brauche. Nicht perfekt, nicht immer beim ersten Versuch. Aber schnell. Und oft erstaunlich hilfreich.

Ich glaube, darüber muss ich bald einen eigenen Blogpost schreiben. Da steckt noch viel mehr drin.

Was ich im Juli 2025 gebloggt habe

Auch wenn der Blog erst im Juli wieder so richtig erwacht ist, es war gleich eine ganze Menge los. Hier findest du meine Artikel des Monats im Überblick:

26.07.Sicher und einfach: So richtest du deinen SSH-Zugang mit PuTTY ein
26.07.Server auswählen, Klick für Klick zur eigenen Spielwiese
24.07.Neu im Terminal? Mein nano-Cheatsheet für den Einstieg
18.07.So verbindest du Google Calendar mit n8n (Schritt-für-Schritt-Anleitung)
15.07.Meine To-Want-Liste fürs 3. Quartal 2025

Und jetzt?

Ich weiß noch nicht, wohin mich der August führt (außer zum Lernurlaub 🏝️🍹), aber der Juli hat mir gezeigt, wie viel passiert, wenn ich einfach loslege. Wenn ich mich nicht auf das perfekte Timing verlasse, sondern auf meine Neugier.

Vielleicht geht’s dir ja ähnlich. Vielleicht brauchst du auch gerade einen Neustart, einen Ort zum Denken, oder einfach einen Grund, wieder zu schreiben.

Dann nimm diesen Artikel gern als Einladung. Nicht perfekt. Aber echt. Und das zählt.

🍵 Bis bald im Blog.

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